Augen auf beim Hundekauf                 aus dem Ausland

Unter den importierten Tieren stehen insbesondere Hunde weit oben auf der Liste. Gemäss einem Tierschutzreport aus dem Jahr 2018 vom Schweizer Tierschutz STS werden durchschnittlich 500 Hunde pro Woche importiert. Auf ein Jahr gerechnet gibt das rund 26000 Hunde.

 

Erwachsene Hunde:

Viele Menschen entscheiden sich für einen Hund aus dem Ausland, um einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten und einem Tier in Not zu helfen.

Wenn Sie darüber nachdenken, einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, gibt es einige wichtige Faktoren, die zu beachten sind.

 

Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass Sie die Zeit, Ressourcen und Fähigkeiten haben, um für den Hund zu sorgen.

 

Eine weitere Herausforderung, die mit dem Import von Hunden aus dem Ausland verbunden ist, betrifft die neuen Gegebenheiten, in denen sich die Hunde befinden.

Hunde aus dem Ausland sind oft Straßen- oder Tierheimhunde und somit teils Selbstversorger.  Die Tiere lernen bereits im Welpenalter selber Entscheidungen zu treffen, die für ihr Überleben wichtig sind. Die Hunde sind sehr willensstark und verbringen eine grosse Zeit ihres Lebens damit, Nahrung zu suchen.  Viele Hunde machen negative Erfahrungen mit dem Menschen, da sie geschlagen, getreten oder mit Steinen beworfen werden. Solche Hunde reagieren häufig scheu, sehr ängstlich oder sogar aggressiv auf den Menschen.

Die Tiere müssen sich in der Schweiz vielen neuen Bedingungen anpassen, neue Regeln kennenlernen und auf engem Raum mit dem Menschen und anderen Tiere leben.

Es kommt dadurch häufig vor, dass diese Tiere mit dem Leben hier in der Schweiz überfordert sind.

Daher ist es wichtig, dass sich der Mensch genügend Zeit nimmt, um den Hund mit der neuen Situation vertraut zu machen und sich bewusst ist, dass diese Tiere besondere Bedürfnisse haben, beispielsweise in Bezug auf Sozialisation, Training und tierärztliche Behandlungen. Einige Tiere leiden bereits vor der Reise in die Schweiz an Krankheiten und benötigen medizinische Versorgung, welche oft kostspielig werden kann.

 

Der Kauf eines Hundes aus dem Ausland ist nicht die einzige Möglichkeit, um einen Betrag zum Tierschutz zu leisten und den Tieren zu helfen. eine Hilfe vor Ort im Land macht in vielen Fällen mehr Sinn, als die Hunde in ein Leben zu bringen, für das sie nicht gemacht sind.

Mit der Unterstützung von Tierschutzorganisationen, welche Auffangstationen bauen, Pflegestellen schaffen, sich um die Kastration und um kranke und hilflose Tiere kümmern, kann man bereits sehr viel Gutes tun.

Wenn Sie sich dennoch für einen Kauf eines Hundes aus dem Ausland entscheiden, empfiehlt es sich das Tier bei einer seriösen Organisation oder einem zertifizierten Züchter zu kaufen.

 

Welpenkauf:

Online-Plattformen, welche die Übergabe auf einem Rastplatz oder in einer sonstigen dubiosen Umgebung anbieten, bei welchen man Hunde bestellen und liefern lassen kann, sind nicht seriös! Es handelt sich hierbei meistens um Hundehändler mit kranken und oft viel zu jungen Tieren. Auch ein günstiger Kaufpreis ist für so ein Tier niemals gerechtfertigt.

Häufig betragen die unter Umständen entstehenden Behandlungskosten viel mehr, als ein Hund bei einem seriösen Züchter kosten würde.

Wir empfehlen Ihnen den Welpen selber abzuholen, damit man auch die Mutter und Geschwister kennen lernen kann. 

Beim Welpenkauf einer solchen Plattform muss man auch immer daran denken, dass das Muttertier meisten einen Wurf nach dem anderen hat und unter nicht tiergerechten Umständen lebt.

 

Quelle: Vetsuisse-Fakultät, UZH / Michelle Aimée Oesch